26.03.2025

Enespa liefert Forschungsanlage nach Brasilien

Appenzell/Tangstedt/Rio de Janeiro - Die enespa-Gruppe hat eine ihrer Anlagen für die Gewinnung von Pyrolyseöl aus Plastikabfall an das Forschungsinstitut COPPE der Universität Rio de Janeiro verkauft. Dort soll sie als Testplattform helfen, Brasiliens Problem mit Plastikabfall zu lösen.

(CONNECT) Die in Appenzell ansässige enespa AG hat von ihrem Produktionsstandort im norddeutschen Tangstedt aus eine ihrer Kubusanlagen nach Brasilien verschifft. In sechs bis acht Wochen wird sie das zur Bundesuniversität Rio de Janeiro gehörende Forschungsinstitut COPPE erreichen, eine der wichtigsten ingenieurwissenschaftlichen Einrichtungen Lateinamerikas. Dort wird die Anlage als Testplattform für chemisches Recycling zur Gewinnung von handelbarem Pyrolyseöl dienen.

„Forschung ist essenziell, um das volle Potenzial des chemischen Recyclings auszuschöpfen“, wird Projektleiter Julian Dick in einem Bericht von enespa zitiert. „Mit dieser Anlage schaffen wir die Grundlage für neue Erkenntnisse, die zur Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft beitragen.“ Auch in Tangstedt betreibt enespa eine identische Testanlage, um seine Pyrolysetechnologie kontinuierlich zu verfeinern und weiterzuentwickeln.

Für das COPPE ist dies das erste Projekt für chemisches Recycling und „ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung nachhaltiger Technologien in Brasilien“, so enespa. An solch einer renommierten Universität gebe es jungen Forschenden die Möglichkeit, das chemische Recycling weiterzuentwickeln und neue Lösungen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft in Südamerika zu erarbeiten.

Darüber hinaus will enespa die Anlage auch zur Demonstration seines Pyrolyseverfahrens nutzen und so Unternehmen sowie Institutionen von diesem Verfahren überzeugen. Dabei wird das Unternehmen vor Ort von seinem lokalen Repräsentanten und Distributionspartner Fluxo unterstützt.

Enespa produziert diese selbst entwickelten Anlagen zur Gewinnung von Pyrolyseöl aus Plastikabfall seit 2022. Sie stehen in Deutschland, Australien, Finnland und bald auch in Brasilien. Derzeit läuft zudem die Entwicklung und Genehmigung einer Anlage für die Pyrolyse von Altreifen mit einer Kapazität von anfänglich 72 Tonnen pro Tag. ce/mm