In der Schweiz wird fleischärmer und flexitarischer gegessen
St.Gallen - In der Schweiz wird weniger Fleisch gegessen, der Trend geht zum Flexitarismus. Für eine rein pflanzenbasierte Ernährung entscheiden sich hingegen weniger Haushalte. Der Verzehr von Kuhmilchprodukten bleibt beliebt, Nachhaltigkeit bei der Nahrungsauswahl wird aber wichtiger. Das fanden Forschende der Universität St.Gallen heraus.
(CONNECT) Menschen in der Schweiz greifen seltener zu Fleisch, ernähren sich insgesamt nachhaltiger, möchten aber nicht komplett auf tierische Produkte verzichten. Das zeigen Forschende am Institut für Handelsmanagement der Universität St.Gallen in ihrer jetzt per Medienmitteilung vorgestellten Studie „Planetary Health Diet in der Schweiz 2024 – Trends und Entwicklungen“.
Demnach wurden auf Basis des Schweizer Ernährungsatlas - eine Datenbank, die das Essverhalten repräsentativer Haushalte in der Schweiz anhand von Einkaufsdaten analysiert - und mit finanzieller Unterstützung der Danone Schweiz AG über einen Zeitraum von drei Jahren Daten zur Ernährungsweise in repräsentativen Haushalten erfasst.
Dabei zeigte sich: Zwischen 2022 und 2024 ging die Zahl omnivorer Haushalte, in denen sowohl Fleisch als auch pflanzliche Produkte verzehrt werden, von 70,6 Prozent auf 63,6 Prozent zurück. Hingegen stieg der Anteil einer flexitarischen Ernährungsweise von 18,3 Prozent auf 26,6 Prozent. Die rein vegane Ernährungsform verzeichnete einen Rückgang von 0,5 Prozent auf 0,3 Prozent.
Den Zahlen zufolge sind Milchprodukte auf Pflanzenbasis für die meisten Schweizer keine Alternative. Der Marktanteil von pflanzlichen Milchalternativprodukten sei in den vergangenen zwei Jahren nur von 10,2 Prozent auf 11,5 Prozent gestiegen. Erklärbar sei die Entwicklung mit traditionellen Konsumgewohnheiten oder es fehle an Wissen über die gesundheitlichen und ökologischen Vor- und Nachteile der Alternativen.
Einen leichten Zuwachs von 11 Prozent auf 13 Prozent gibt es bei der gesunden und nachhaltigen Ernährung. Dennoch erfüllen damit erst 13 Prozent der untersuchten Haushalte die Vorgaben der Planetary Health Diet in Bezug auf den Konsum von Produkten tierischen Ursprungs.
Die Zahlen zeigen für Dr. Matthias Eggenschwiler, Mitautor der Studie, dass der Wandel zu einem nachhaltigeren Essverhalten zwar eingeleitet sei, jedoch nur langsam voranschreite. „Der reduzierte Fleischkonsum zeigt ein wachsendes Bewusstsein für nachhaltige Ernährung. Der vollständige Übergang zu einer Planetary Health Diet aber bleibt für die Mehrheit der Bevölkerung eine Herausforderung“, wird er zitiert. ce/heg